Die ÖNB stellt sich ihrer Vergangenheit

Antiquaria-Preis 2007 für ÖNB-Katalog

Für seine Forschungen über die NS-Vergangenheit der Österreichischen Nationalbibliothek erhält das Autorenteam des Kataloges “Geraubte Bücher. Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer NS-Vergangenheit” den Antiquaria-Preis der Antiquariatsmesse Ludwigsburg. Die Autoren um die Herausgeber Murray G. Hall, Christina Köstner und Margot Werner beschäftigten sich mit der unrechtmäßigen Erwerbungspolitik des Hauses in der NS-Zeit und der Restitutions-Geschichte von der Nachkriegszeit bis zur Provenienzforschung der Gegenwart.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Stadt Ludwigsburg und des Vereins Buchkultur soll nach Angaben der Organisatoren am 25. Jänner zum Auftakt der 21. Antiquaria (25.1.-27.1.) übergeben werden.

Quelle: dpa

Antiquaria-Preis

Geraubte Bücher (Heimo Gruber)


ÖNB-Ausstellung: „Geraubte Bücher“ in der NS-Zeit

Zeitgleich mit dem Beginn der NS-Herrschaft in Österreich im März 1938 wurden die Leiter bzw. Direktoren einer Vielzahl von staatsnahen kulturellen Einrichtungen gewaltsam aus dem Amt entfernt. Das betraf Institutionen wie das Burgtheater, die Staatsoper, den Österreichischen Bundesverlag, aber auch die Nationalbibliothek. Die Schnelligkeit, mit der die Amtsinhaber entfernt wurden, lässt nicht den Verdacht einer Spontaneität aufkommen. Vielmehr wissen wir, dass es schon lang Pläne für den „Tag-x“ in der Schublade gab.

Im Fall der Nationalbibliothek wurde Dr. Josef Bick (1880-1952) – seit 1926 Generaldirektor – am 16. März in der Camera praefecti, seinem Arbeitszimmer, verhaftet und Tage darauf im ersten Prominententransport ins KZ Dachau gebracht. Später wurde er ins KZ Sachsenhausen überstellt. Im Sommer 1938 wurde er entlassen und in seiner Heimatgemeinde Piesting in Niederösterreich unter Hausarrest gestellt. Bick, der im österreichischen Bibliothekswesen über beträchtlichen Einfluss verfügte, Ständestaatfunktionär und überdies noch CV-Mitglied war, war mehreren NS-Stellen, darunter dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin, schon länger ein Dorn im Auge gewesen. Zu seinem Nachfolger wurde der gebürtige österreichische Staatsbibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, Dr. Paul Heigl (1887-1945), bestellt. Heigl, ein illegales NSDAP-Mitglied und Mitglied der SS, der bereits 1934 wegen verräterischer Betätigung für die NSDAP in Zusammenhang mit dem Juli-Putsch gegen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß verhaftet worden war und in das Anhaltelager Wöllersdorf kam, leitete die Nationalbibliothek bis zu seinem Freitod in der ersten Aprilwoche 1945.

Heigl betrieb eine überaus aktive Erwerbungspolitik im Namen seiner „Nabi“, wobei man hervorheben muss, dass die „Staatsbibliothek“ in Wien – nunmehr nach Berlin und München drittgrößte Bibliothek im Deutschen Reich – ihren Bestand in der NS-Zeit auch ohne eigenes Hinzutun erheblich vermehrte. Die Nationalbibliothek war nämlich auch Ablagerungs- und Verwahrungsstätte für ausgesondertes, unerwünschtes, beschlagnahmtes Schrifttum aller Art. Bücher und Bibliotheksbestände aus der ganzen Ostmark mussten unter verschiedenen „rechtlichen“ Vorschriften an die NB abgeliefert werden. Sie wurden oft auch anonym, ohne Verzeichnis und Herkunftsbezeichnung wie in Kohlensäcken vor der Bibliothek abgeladen. Auch die Geheime Staatspolizei war ein treuer und verlässlicher Lieferant beschlagnahmter Buchbestände und Bibliotheken. In manchen Fällen wurden diese Bücher in den Bestand der NB einsigniert, in vielen anderen – auch wegen Personalmangels – nicht. Diese Zuwächse stellte die Bibliothek vor ungeahnte logistische Probleme. Man denke nur an die Raumfrage und die Sichtung der Bestände.

Wie viele Bücher (aber auch Handschriften und andere Objekte) die NB in der NS-Zeit auf welchem Weg auch immer „erworben“ hat, können wir nicht genau sagen. Das liegt z.T. an dem oben angesprochenen unkontrollierten Zugang der Bücher. Oft genug erhob sich die banale Frage: wohin mit den Büchern? Bei manchen größeren „Erwerbungen“ ist die Zahl aber dokumentiert. So wissen wir, dass auf Wunsch Paul Heigls, das heißt, über sein Ersuchen beim Reichsstatthalter Baldur von Schirach im Jahre 1942, die Bibliothek des „Schulvereins ‚Komenský’“ in Wien mit über 100.000 Bänden in die NB kam. Bis auf eine Handvoll Werke, die einsigniert wurden, blieb der Bestand bis Kriegsende im wesentlichen unberührt im Magazin der NB. Auch die Bibliothek der in Wien ansässigen tschechischen „Kulturhistorischen Kommission“ wurde von Heigl „erworben“. Ebenfalls auf Heigls Wunschliste stand die Bibliothek des Missionshauses St. Gabriel in Mödling. Die NB übernahm nicht nur an die 80.000 Bände, sondern auch gleich die Bücherregale und Karteien. Weniger, das heißt, kein Glück hatte Heigl in anderen Fällen, wo er wegen der Erwerbung vorstellig wurde. Zu nennen wären etwa die Privatbibliothek Max Reinhardts im Schloss Leopoldskron in Salzburg, die Bibliothek der Konsularakademie in Wien sowie die Bibliothek des Theresianums in Wien. Die gewünschte „Erwerbung“ der Bibliothek des Stifts Klosterneuburg gelang nur zur Hälfte. Der Reichsstatthalter entschied, dass die Bibliothek an Ort und Stelle zu verbleiben habe, die NB die Verwaltung übernehmen und das nötige Personal zur Verfügung stellen sollte.

Judaica, Hebraica und Masonica machten auch einen gewichtigen Teil der Erwerbungen Heigls aus, was nicht wundert, wenn man seine Biographie näher kennt. Er hatte sich schon 1927 in einer Publikation des Leopold Stocker Verlags in Graz ( Aus der Werksta tt der Freimaurer und Juden im Österreich der Nachkriegszeit) unter dem Pseudonym Friedrich Hergeth als rabiater Hasser der Freimaurer und Juden exponiert.

Die Nationalbibliothek unter Heigl war aktiver Beteiligter und wesentlicher Nutznießer der größten Bücherverwertungs- und vernichtungsaktion in der österreichischen Geschichte. Unter dem unverfänglichen Namen „Bücherverwertungsstelle“ nahm der Betrieb des Propagandaministeriums in Berlin bzw. des Ablegers in Wien, des Reichspropagandaamtes, am 1. September 1938 seine Arbeit auf. Geleitet wurde sie von einem „Fachmann“, dem Bibliothekar Albert Paust, von der Deutschen Bücherei in Leipzig. Vor zwanzig Jahren wusste niemand zu sagen, wo die Bücherlager jener „jüdischen“ Verlage bzw. deren Auslieferungen hingekommen sind, die von den NS-Machthabern geschlossen oder aufgelöst wurden. Die Antwort lautet, wie wir erst heute wissen, schlicht und einfach: in die Bücherverwertungsstelle. Die Stelle wurde übrigens in der leer geplünderten Freimaurer-Großloge „Humanitas“ in der Dorotheergasse 12 im 1. Wiener Gemeindebezirk, also unweit der NB, eingerichtet. Die dortige Logen-Bibliothek, die Generaldirektor Paul Heigl für die NB in Beschlag nehmen wollte, war in Windeseile zu seinem beträchtlichen Ärger nach Berlin verfrachtet worden. Erst im Mai 1938 konnte er erreichen, dass die Bücher wieder nach Wien, und in die NB, kamen. Bereits im November platzte die Bücherverwertungsstelle aus allen Nähten. Die Lager mehrerer Verlage, Buchhandlungen, Buchbindereien und Auslieferer (darunter R. Löwit, Paul Zsolnay, A. Mejstrik, Dr. Heinrich Glanz, Verlag Rolf Passer, Herbert Reichner Verlag, Bermann Fischer Verlag, R. Lechner & Sohn, J. Strobl) wurden geleert und zehntausende Bücher in die Dorotheergasse mit Lastauto oder Pferdewagen gebracht. Bald waren hunderttausende vorwiegend verlagsneue Bücher zu sichten und zu ordnen. Generaldirektor Heigl machte im November 1938 Räume in der Nationalbibliothek frei, nicht ohne Eigennutz. Er erhielt u.a. gewünschte Judaica und Masonica. Im Laufe von mehr als einem halben Jahr – Paust wurde im Mai 1939 durch einen SD-Mann aus Berlin ausgetauscht – wurden mehrere hunderttausend Bücher (eine Schätzung der zu bearbeitenden Bücher war zwei Millionen) gesichtet und nach einem Verteilungsplan sortiert und die überwiegende Masse der geraubten nagelneuen Bücher einfach vernichtet. In der Zeit zwischen dem 1. September 1938 und dem 25. Mai 1939 hat die Bücherverwertungsstelle rund 550.000 Bände selbst antransportiert. Entsprechend der Anordnung der Reichsschrifttumskammer Landesleitung Österreich haben 142 Buchhandelsfirmen rund 94.000 Bände abgeliefert. Von diesen rund 644.000 Bänden wurden schließlich ca. 400.000 neue Bücher makuliert! Als Albert Paust die Leitung der Bücherverwertungsstelle abgab, waren immer noch 180.000 Bände in der Dorotheergasse und 54.000 in den Räumen der Neuen Hofburg. Bei Kriegsende waren noch 50.000 bis 80.000 dieser Bände im Wiener Dorotheum.

Die Nationalbibliothek unter Heigl „erwarb“ die Bibliotheken mehrerer Institutionen wie z.B. die der Israelitischen Kultusgemeinde, aber auch zahllose private Sammlungen und Bibliotheken. Aus der sehr langen Liste seien genannt: Fritz Brukner (eine große theatergeschichtliche Sammlung), Viktor von Ephrussi, Dr. Stefan Auspitz, Dr. Gottfried Bermann Fischer, Paul Zsolnay, Rudolf Gutmann, Hugo Friedmann, Raoul Korty (eine große Fotosammlung), Gottlieb Kaldeck ( die über 6.000 Bände umfa s sende Notensammlung), Oscar L. Ladner, Heinrich Schnitzler, Moriz von Kuffner, Alphonse de Rothschild ( die wertvolle Privatbibliothek), sowie die Bibli o thek (1.500 Bd.) und Exlibrissammlung (30.000 Exlibris) von Marco Birnholz, um wirklich nur einige wenige zu nennen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Nationalbibliothek mit vermehrten logistischen Problemen konfrontiert. Einerseits galt es, bedenkliche Erwerbungen – soweit die Bestände zuordenbar waren und die Vorbesitzer bekannt – zu restituieren, andererseits kam der NB unter geändertem politischen Vorzeichen die Rolle zu, NS-Schrifttum entgegenzunehmen, zu verwahren bzw. der Vernichtung zuzuführen. Sie übernahm fallweise die Privatbibliotheken jener aus Wien geflohenen Nationalsozialisten und fungierte als Auskunftsstelle für jene, die nicht auffindbare Bibliotheken suchten. 1946 kam die NB der gesetzlichen Aufforderung nach, und zwar aus Anlass der Vermögensentziehungs-Anmeldungsverordnung, Enteignungen bekannt zu geben. Nach dem Krieg erfolgten die ersten Restitutionen. Um die Rückgabe zu organisieren bzw. zu strukturieren, wurde die Büchersortierungsstelle in der Neuen Hofburg unter der Leitung des ehemaligen Direktors der Universitätsbibliothek in Wien, Dr. Alois Jesinger, eingerichtet.

Dass die Restitution von in den Nachkriegsjahren zuordenbaren Beständen oder Bänden – wie wir rückblickend sehen können – nicht erschöpfend war, wissen wir spätestens seitdem immer wieder Fälle bekannt wurden, dass sich Bücher, die ein Exlibris bzw. Besitzerzeichen aufwiesen, noch immer im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek befanden und von Benützern bestellt wurden.

Zur Erinnerung: Den Anstoß zur (neuerlichen) Überprüfung von unter fragwürdigen Umständen erworbenen Objekten und Beständen in den Museen und Sammlungen des Bundes gab die Beschlagnahme zweier Gemälde aus der Sammlung Leopold in Wien bei einer Ausstellung im Museum of Modern Art in New York. Gestritten wurde bzw. wird über die Provenienz dieser Bilder. Die so genannte Provenienzforschung – in manchen Fällen die erneute – kam sehr verspätet, aber doch in Gang, und zwar als Folge eines in sehr kurzer Zeit erstellten Kunstrückgabegesetzes, das im Dezember 1998 vom Nationalrat in Wien einstimmig verabschiedet wurde. Es geht, vereinfacht gesagt, um Gegenstände von geschichtlicher, künstlerischer oder kultureller Bedeutung, die unentgeltlich in das Eigentum des Bundes übergegangen waren und sich noch im Eigentum des Bundes befinden. Die Ergebnisse der jeweiligen Provenienzforschung – und hier geht es lediglich um noch offene Restitutionsfälle – werden dem im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingerichteten Beirat vorgelegt. Der Beirat überprüft die von der Kommission erarbeiteten und in einzelnen Dossiers vorgelegten Restitutionsfälle über den historischen Sachverhalt hinaus hinsichtlich ihrer rechtlichen Perspektiven und gibt die für die Ministerentscheidung notwendige Empfehlung ab. Wie von Kritikern, die die Bestimmungen des Gesetzes sonst begrüßen, hervorgehoben worden ist, arbeitet die Kommission unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wobei Entscheidungen nicht für jedermann nachvollziehbar sind. Man muss auch zugeben, dass das mediale Interesse für die Arbeit der Kommission verschwindend gering bzw. gar nicht vorhanden ist.

Im Jahr 2002 initiierte die Österreichische Nationalbibliothek ein Provenienzprojekt, um sämtliche Erwerbungen der Jahre 1938 bis 1945 auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Zwar kommt diese Institution einer gesetzlichen Verpflichtung nach, es ist aber trotzdem wohltuend, dass die öffentliche Aufmerksamkeit ausnahmsweise von Trophäenrestitutionen im Fall von Kunstsammlungen, die nun einmal medienträchtiger sind, abgelenkt wird. Im Dezember 2003 präsentierte die ÖNB den Endbericht ihrer Provenienzforschung. Die von Mag. Margot Werner erstellten Listen erfassen an die 26.000 Erwerbungen der NB in der NS-Zeit (Druckschriften und andere Signaturen), die im Sinne des Gesetzes als „bedenklich“ gelten müssen. Über die Rückgabe (oder Nicht-Rückgabe) entscheidet der im Ministerium zuständige Beirat für Provenienzforschung. Der Beirat hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Restitutionen beschlossen, wie man den jährlich erscheinenden und im Internet abrufbaren Berichten des Ministeriums entnehmen kann. Die Arbeit der Österreichischen Nationalbibliothek ist deshalb besonders hervorzuheben, weil eine solche Überprüfung bei den vielen Universitäts- und Landesbibliotheken in ganz Österreich noch aussteht bzw. noch nicht einmal in Angriff genommen wurde.

Die Ausstellung „Geraubte Bücher“, die v om 10. Dezember 2004 bis 23. Jänner 2005 im imposanten Prunksaal der Nationalbibliothek zu sehen ist und von Christina Köstner und Margot Werner zusammengestellt wurde, nimmt die Ergebnisse der Provenienzforschung zum Anlass, ein dunkles und vielfach noch nicht erzähltes Kapitel der Hausgeschichte ans Licht zu bringen. „Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit“, heißt es im Untertitel. Gezeigt werden in den vielen Vitrinen u.a. Fotos von Opfern der Enteignungen, der „Täter“ und Hausmitarbeiter, Dokumente und Aktenstücke, sowie Objekte, deren Rückgabe empfohlen worden ist und hier zum letzten Mal öffentlich zu sehen sein werden.

Als Begleitwerk zur Ausstellung ist ein umfangreicher, ca. 200 Seiten starker, reich illustrierter und von Murray G. Hall, Christina Köstner und Margot Werner herausgegebener Katalog erschienen. Die Beiträge spannen einen weiten Bogen und beginnen mit einem von Murray G. Hall geschilderten Beispiel der staatspolitischen Funktion, die die NB nach der Zerschlagung der sozialdemokratischen Bildungseinrichtungen noch im Ständestaat innehatte, nämlich als vom Staat bestimmte Verwahrungsstätte für die hunderttausenden, aus Arbeiter- und Volksbüchereien im ganzen Land, aber in erster Linie in Wien ausgesonderten Bücher. Christina Köstner verfolgt die Erwerbungspolitik der NB in der NS-Zeit in einem Überblick, während Margot Werner die Restitutionen durch die NB in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Erinnerung ruft und die Provenienzforschung der Gegenwart beschreibt. Ernst Bacher behandelt die Situation der Provenienzforschung in Österreich, Grit Nitzsche widmet sich in ihrem Beitrag der „Büchersicherstellungsaktion“ in der Dorotheergasse. Evelyn Adunka zeichnet die Geschichte der Zentralbibliothek der Hohen Schule in Tanzenberg (Kärnten) nach und geht auf die Arbeit der „Büchersortierungsstelle“ in der Neuen Burg ein, die u.a. die Aufgabe hatte, die Besitzer der am Ende des Kriegs herrenlosen Bücher zu identifizieren und den Weg für die Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer frei zu machen. Ingo Zechner befasst sich mit der Entstehung und Entziehung der Bibliothek der IKG Wien, mit der durch die „Arisierungen“ in der NS-Zeit belasteten Beziehung zwischen der NB und den jüdischen Organisationen sowie mit der Restitution von Büchern an die Israelitische Kultusgemeinde Wien und der Aufteilung so genannter „herrenloser“ Bücher. Im letzten Teil des Katalogs wird auf mehrere repräsentative Fallbeispiele in eigenen Abschnitten erstmals in dieser Ausführlichkeit eingegangen. Dazu zählen der Albanologe Dr. Norbert Jokl (Mechthild Yvon), Hugo Friedmann und Raoul Korty (Margot Werner), Elise und Helene Richter (Robert Tanzmeister und Thierry Elsen), Oscar Ladner (Sophie Lillie) und Stefan Auspitz (Michael Wladika). Dem dokumentarischen Wert entsprechend wird im Anhang noch ein Überblick über die ausgestellten Objekte und Akten mit kurzen Zusammenfassungen geboten. Zwei Register – ein Namens- und ein Sachregister – schließen den Katalog ab.

Der Katalog kostet € 20.

(Erschien in Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich, 2004-2, S. 25-31.)